Vergabe von Arbeitsstellen 2017 von der ArbeitsvermittlungAgentur bietet Stellenausschreibung zum Januar an von Sauer GmbH ([email protected])

Am Samstag, den 28. Januar 2017 wurde durch unbekannte Dritte die folgende betrügerische E-Mail in deutscher Sprache versendet:

Betreff: Vergabe von Arbeitsstellen 2017 von der ArbeitsvermittlungAgentur bietet Stellenausschreibung zum Januar an
Absender: Sauer GmbH ([email protected])

Sehr geehrte/r (Vorname Nachname),

Anzeige – freier Stellen vom 25.01.2017: CT2458960518
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Wir möchten Ihnen diese gut bezahlte Tätigkeit in unserem wachsenden Team im Bereich Arbeit von zu Hause aus anbieten.

Zur Zeit bieten wir Ihnen eine Stelle als Freiberufler oder als Festangestellter mit einem Stundenlohn von bis zu 29 Euro in der Stunde in selbständigen Arbeitsweise und einer familienfreundlichen Beschäftigungsform, sowie eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Ohne Fahrzeit zur Arbeit, in freier Zeitaufteilung, ohne Stress. Wir vermitteln qualifizierte und gutbezahlte Arbeitsplätze überall landesweit und können dabei hochwertige Qualität für unsere Auftraggeber anbieten.

Es werden keine Fachkenntnisse benötigt. Die Einarbeitung findet detailliert durch professionelle Kollegen statt. Alles was Sie dafür brauchen, stellen wir Ihnen kostenlos zur Verfügung. Die Arbeitsstelle kann sogar nebenberuflich besetzt werden, sogar von Hausfrauen und Rentnern.

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir ab sofort: Kollegen (m/w) für Home Office Tätigkeit in den Abteilungen Telekommunikation, Büroarbeit, Office, Kommunikation

Aufgaben sind zu bearbeiten: Unterlagen entgegennehmen, überarbeiten und weitersenden, Unterlagen kopieren/einscannen und E-Mails bearbeiten. Dabei sollen die Projekte mit zur Verfügung gestellten Systemen erfolgen und im Home Office in freier Zeiteinteilung.

Ihre Anforderungen sind: sicherer Umgang mit E-mail, PC und Internet, Deutsch fließend, Fremdsprachen sind vorteilhaft, sowie Genauigkeit, Eigenverantwortung und Zielstrebigkeit

Sollten Sie an diesen Arbeitsstellen Interesse haben, dann senden Sie uns ein Bewerbungsschreiben an: [email protected]

Wir freuen uns auf Ihre Antwort, Ihre persönlichen Daten behandeln wir selbstverständlich vertraulich.

In Erwartung Ihrer Antwort

Sauer GmbH
Luis Hofhaimer

Achtung: Es handelt sich um eine gefälschte E-Mail! Antworten Sie daher nicht!

Angeblich schreibt eine Sauer GmbH von einer E-Mail-Adresse [email protected]. Allerdings gehört die Domain job.de einer Monster Worldwide Deutschland GmbH aus Eschborn. Das passt schon mal nicht.

Ein Blick in den Header der E-Mail zeigt noch folgendes:

Received: by mail.tms.ru (Postfix, from userid 7051)
id A1020D1555; Sat, 28 Jan 2017 07:43:10 +0400 (SAMT)

Die E-Mail wurde also über einen russischen Mail-Server versendet. Warum sollte eine deutsche Firma ein deutsches Stellenangebot über einen russischen Mailserver versenden?

Laut der E-Mail wird angeblich eine Stelle mit der Nr. CT2458960518 beworben. Eine Abfrage auf job.de findet dafür aber kein Stellenangebot.

Wir haben derzeit keine passenden Stellenangebote zu Ihrer Suche.

Das passt also auch nicht.

Die Bewerbung soll an eine @aol.com – Adresse gesendet werden, obwohl das Stellenangebot von einer @job.de – Adresse kommt. Die Adresse des Empfängers sieht auch nicht nach einer Sauer GmbH aus:

Sie uns ein Bewerbungsschreiben an: [email protected]

Im Gegensatz zu offensichtlich gefälschten E-Mails wie z. B. das Angebot vom 14.01.2017 „Arbeitsagentur Online24 stellt neue Arbeitsstellen vor. von Schwarz Vermittlung ([email protected]) oder Vergabe von Stellen aktuell von der VermittlungsagenturAgentur bietet Stellen zum Januar an von Schmid LTD ([email protected])“ bietet diese E-Mail keine 3.000 – 5.000 Euro pro Monat, sondern einen Stundenlohn von 29 Euro. Wenn man die 29 Euro aber auf einen Vollzeit-Mitarbeiter hochrechnet, also 39 Stunden pro Woche bei etwa 4 Wochen pro Monat, dann würde diese Summe auch über 4.000 Euro / Monat betragen:

29 Euro x 39 Stunden / Woche x 4 Wochen = 4.524 Euro

Und das sogar „ohne Fachkenntnisse“? Das ist eher unrealistisch!

 

Aus der E-Mail ist nicht eindeutig erkennbar, welche Betrugsmasche die Absender hier verfolgen. Es gibt mehrere Ansätze:

dann senden Sie uns ein Bewerbungsschreiben an: [email protected]

Wenn Sie Ihre persönlichen Daten an die Betrüger senden, eventuell wird sogar ein Personalausweis / Legitimationsdokument gefordert wird, dann könnten Dritte damit später Identitätsdiebstahl begehen.

Unterlagen entgegennehmen, überarbeiten und weitersenden

Es ist denkbar, dass Sie Pakete zugesendet bekommen, die Sie vom Postboten entgegennehmen, umverpacken und an einen neuen Empfänger weiterleiten. Allerdings haben Sie den Empfang des Paketes unterschrieben. Oftmals handelt es sich um gefälschte Bestellungen, die vom Täter nicht bezahlt werden. Das Unternehmen, das Ihnen die Ware zugesendet hat, wird später auf dem Rechtsweg bei Ihnen das Geld eintreiben. Schließlich haben Sie auch dafür unterschrieben. Dadurch, dass Sie das Produkt (das können z. B. teure Elektrogeräte wie Computer, mobile Endgeräte wie Smartphones u. v. m. sein) bereits weitergeleitet haben, entsteht Ihnen dadurch ein Schaden.

Neben dem Empfang von Waren kann es auch sein, dass Sie Geld entgegennehmen und weiterleiten sollen. Dabei würden Sie sich u. a. der Geldwäsche strafbar machen. Sie würden angeblich von einem Kunden Geld auf Ihr Konto bekommen, welches Sie meistens abheben und mit einem anderen Finanzdienstleister wie z. B. Western Union, über Codes wie Paysafe-Cards oder inzwischen auch als BitCoins weiterleiten sollen. Wenn das Opfer den Schaden bemerkt, wird es Sie dafür haftbar machen. Sie haben das Geld aber inzwischen nicht mehr, so dass Sie neben den rechtlichen Konsequenzen aus der Geldwäsche noch einen finanziellen Schaden haben werden.

Alles was Sie dafür brauchen, stellen wir Ihnen kostenlos zur Verfügung.

Es ist möglich, dass Sie vom angeblichen Arbeitgeber nicht das Büromaterial (wie auch den Computer, Drucker, Scanner, …) zugesendet bekommen, sondern dass die Firma Ihnen einen Online-Shop zur Bestellung vorgibt, damit das Büromaterial angeblich mit der Technik des Unternehmen kompatibel ist. Der Shop ist meistens ebenfalls ein Shop der Betrüger. Die Firma überweist Ihnen angeblich das Geld für das Büromaterial. Allerdings kommt die Überweisung nicht vom neuen Arbeitgeber, sondern von einem (Online-Banking-) Opfer. Durch die Bezahlung der Bestellung haben Sie das Geld an die Betrüger weitergeleitet. Sobald das Opfer seinen Schaden bemerkt, wird der Überweisungseingang zurückgefordert. Da er betrügerisch war, werden Sie den Schaden später ersetzen müssen. Das Geld haben Sie aber nicht mehr und da es sich um einen Shop der Betrüger handelt, werden Sie auch kein Büromaterial (Computer, Drucker, Scanner) dafür erhalten.

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